Axialae Osteitis der Gleichbeine, therapeutische Kombination von arthroskopischem Debridement und intramuskulären Clodronsäureinjektionen bei einem 6-jährigen Dressurpferd
Keywords:
axiale Osteitis, Osteolyse, Gleichbeinpathologie, Ligamentum palmare, plantare, Computertomographie, Szintigraphie, Röntgen, ClodronsäureAbstract
Die relativ selten beschriebene axiale Osteitis beim Pferd ist eine Pathologie im Bereich des Gleichbeins mit einherge hender Lyse der Anheftungsstellen des Ligamentum palmare/plantare (früher: Ligamentum intersesamoideum). Zumeist ist die Hintergliedmaße betroffen und die Pferde zeigen deutliche Lahmheiten mit einer vorsichtigen Prognose bezüglich der weiteren reiterlichen Nutzung. Das vor liegende Fallbeispiel beschreibt den Fall einer sechsjährigen Dressurpferdestute von der Lahmheitsuntersuchung über verschiedene diagnos tische Untersuchungen mittels Röntgen, Sonographie, Szintigraphie und Computertomographie, sowie der Therapie mittels arthroskopischen Debridements und Lavage und mehrmaliger intramuskulärer Injektion von Clodronsäure. Die Prognose scheint maßgeblich abhängig zu sein vom Zeitraum von der Entstehung der Erkrankung bis zum Beginn der Therapie. Desweiteren ist die Ätiologie der axialen Osteitis nicht ab schließend geklärt und es bedarf weiterer Forschung, um einen einheitlichen Therapieleitfaden zu entwickeln. Die Therapiekombination von arthroskopischem Debridement und Bisphosphonaten, sowie der frühen Diagnosestellung nach Erkrankungsbeginn, kann die Prognose von axialer Osteitis deutlich verbessern. Aufgrund des kurzen Zeitraums vom Auftreten bis zur Vorstellung in der Klinik, in Kombination mit der durchgeführten Therapie ist die Stute nach 1,5 Jahren wieder vollständig im Sport einsetzbar und konnte sich in S - Dressuren platzieren. Bisher gibt es entweder nur Veröffentlichungen über konservative oder über chirurgische Therapien, jedoch hat die Kombination beider Ansätze bei einer eher vorsichtiger Prognose zu einer vollständigen Genesung und Wiederherstellung der Reitbarkeit des Pferdes geführt. Wichtig zu prüfen wäre es, ob diese Therapiekombination auch bei weiteren Pferden und auch bei Pferden mit schwerwiegenden Befunden den gleichen Erfolg bringt. Ebenfalls kritisch zu überprüfen ist der Zeitpunkt von Beginn der Erkrankung bis zu Beginn der Therapie. Eventuell kann man mit dieser Therapiekombination auch Pferde behandeln, die schon länger an axialer Osteitis erkrankt sind. Es sind weitere Forschungen nötig, sowie eine vollständige Klärung der Ätiologie, um weitere Aussagen darüber treffen zu können.