Gewebedopplerechokardiographische Untersuchung der Myokardfunktion und kardialen Ermüdung (cardiac fatigue) beim Vielseitigkeitspferd
Keywords:
PW-TDI, Myokardgeschwindigkeit, Belastung, TrainingAbstract
In der Humanmedizin wurde bereits festgestellt, dass es nach intensiver Belastung zu einem „cardiac fatigue“ kommen kann. Eine diastolische Dysfunktion wurde bereits bei Distanzpferden nach Belastung beobachtet. Bei Vielseitigkeitspferden gibt es bisher keine Erkenntnisse zur Myokardfunktion nach der Geländebelastung.Die Absicht der Studie war es, mithilfe von Pulsed-wave Tissue Doppler Ima ging (PW-TDI) die Myokardfunktion eines Vielseitigkeitspferdes nach intensiver Belastung und im Laufe der Turniersaison zu beurteilen. Dafür wurden 19 Warmblüter mit einem Durchschnittsalter von elf Jahren untersucht. Es wurden wiederholte echokardiographische Untersuchungen mittels Gewebedoppler (PW-TDI) im Laufe einer Turniersaison (März bis September) durchgeführt. Die kurze Achse des linken Ventrikels wurde auf Höhe der Chordae tendinae von der rechten Seite dargestellt. Das Hauptaugenmerk lag auf der linksventrikulären freien Wand. Dabei wurde jeweils eine echokardiographische Untersuchung am Morgen vor der Geländebelastung, 30 Minuten danach und 24 Stunden später durchgeführt. Insgesamt waren 191 von 201 Gewebedopplermessungen (PW-TDI) auswertbar. Nach 30 Minuten zeigten die diastolischen und systolischen Variablen signifikante Unterschiede zu den Messwerten vor der Belastung. Die maximale frühdiastolische Myokardgeschwindigkeit war signifikant reduziert. Die maximale systolische Myokardgeschwindigkeit hingegen war hoch signifikant erhöht. 24 Stunden später konnte bei fast allen Parametern eine Regeneration beobachtet werden. Im Laufe der Saison wurde bei der maximalen frühdiastolischen Myokardge schwindigkeit eine signifikante Zunahme beobachtet. Bei den systolischen Parametern wurde ebenfalls eine signifikante Zunahme festgestellt. Nach der Belastung zeigte sich eine reduzierte diastolische Funktion, die anhand der diastolischen Variablen ersichtlich wurde. Dies kann durch veränderte Volumenverhältnisse nach Belastung verursacht sein. Es kann jedoch auch auf Anzeichen einer reduzierten diastolischen Funktion hindeuten. Die systolischen Parameter wiesen auf keine kardiale Ermüdung hin. Eine ausreichende Erholung nach 24 Stunden war größtenteils gegeben. Die Veränderungen der Parameter im Laufe der Saison wurden bereits in der Humanmedizin bei trainierten Athleten beobachtet und lassen auf einen Trainingseffekt schließen.